Villemoiron-en-Othe
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Eglise Saint Sébastien à Villemoiron-en-Othe |
Die Saint-Sébastien- und Sainte-Croix-Kirche von Villemoiron-en-Othe wurde zwischen 1520 bis 1530 von Osten nach Westen, von der Apsis zum Querschiff erbaut. Das Schiff wurde fast ein Jahrhundert später um 1610 errichtet. Der obere Teil des Turms und die Tür stammen aus dem Jahre 1742, wie ein Datum auf dem Kreuz zu erkennen gibt, das sich über dem Glockenturm erhebt.
Die Kirche mit einem Grundriss in Form eines lateinischen Kreuzes besitzt ein drei Joche langes Schiff, das von seitlichen Kapellen gesäumt ist. Die Apsis ist dreiseitig. Der Glockenturm steht an nordwestlicher Ecke des Bauwerks.
Der Einbau der Glaswände erfolgte kurze Zeit nach dem Bau der östlichen Teile der Kirche und geht auf die Jahre von 1530 – 1540 zurück. Die einzige Fensteröffnung des Schiffs mit alten Kirchenfenstern stammt ebenfalls aus der Bauzeit um 1612.
Die Achsfensteröffnung der Apsis ist einer großen Kreuzigung auf blau abgestuftem Hintergrund gewidmet, die jene der Kirche von Verrières ähnelt. Szenen aus dem Leben Christi oder der Jungfrau Maria verzieren die anderen Fensteröffnungen. Die Felder der Kreuzigung und des Leidenswegs könnten nach Kartons aus dem Jahre 1500 entstanden sein, die anschließend in zahlreichen Glaswänden der Champagne wiederverwendet wurden. Die großen Kirchenfenster des Südarms des Querschiffs und der Nordseite der Apsis (heute meist aus dem XIX. Jahrhundert) sind ein Geschenk einer großen Persönlichkeit: François Gaucher aus Dinteville, Kriegskamerad von Charles VIII. während des Feldzugs gegen Neapel und erster Großhofmeister des königlichen Hauses unter François I. Das erste Werk in Grisaille-Technik und in silbergelb ist der Jungfrau Maria gewidmet und zeigt insbesondere Szenen der Begegnung an der golden Pforte, der Geburt Marias, der Verkündigung und der Mariä Heimsuchung mit einer Abbildung von Franz von Assisi, der auf den Schenker in Rüstung deutet. Die Fensteröffnung mit dem Leidensweg und dem Glorreichen Leben Christi (Südfläche der Apsis) ist ein Geschenk eines Pfarrers von Villemoiron namens Jehan Michelot. Ein gewisser Christophe de Villemaur ist der Schenker der Glaswand in Grisaille-Technik und in silbergelb mit der Darstellung von Notre-Dame de Lorette (Fensteröffnung 6). Die Fensteröffnung aus dem XVII. Jahrhundert war ein Geschenk der Pfarrerin aus Villemoiron, Nicole Regnault. Sie zeigt Maria mit dem Kind, sitzend und umgeben vom heiligen Claudius (?) und heiligen Nikolaus, die beide auf den Schenker zeigen. Unter anderem ist die Schöpfung von Adam und Eva mit Leidenswerkzeugen und dem heiligen Petrus zu sehen.
Die nördliche Glaswand der Apsis entstand im Jahre 1846 und ist ein Werk von Vincent-Larcher (aus Troyes). Zur selben Zeit führte diese Werkstatt Restaurierungen durch, die als Folge mehrerer Hagelgewitter 1784 und 1804 notwendig wurden. Im Jahre 1941 setzte die Werkstatt Gruber aus Nancy die Glaswand aus dem XVII. Jahrhundert instand. Ein Jahr später wurden drei Fensteröffnungen aus dem XVI. Jahrhundert restauriert und im Museum für Moderne Kunst in Paris eingelagert. Erst 1954 wurden diese ebenfalls von Gruber wieder eingesetzt, jedoch 1963 aufs Neue durch Steinwürfe beschädigt. Im Jahre 1993 wurden sämtliche Glaswände vom Atelier Vinum restauriert.
Zwei obere Glaswände des Schiffs auf Nordseite sind jüngere Kreationen (1996) und einer privaten Schenkung zu verdanken. Sie wurden im Stil des XVI. Jahrhunderts von einer hiesigen Künstlerin, Cécile Boël, angefertigt.
Obgleich die Kirche selbst nicht denkmalgeschützt ist, sind es ihre Kirchenfenster seit dem 17. November 1908.
Zuletzt aktualisiert am 09/11/2024 - Office de Tourisme Othe Armance
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