Chavanges
Koordinaten |
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Eglise Saint-Georges de Chavanges |
Architektur und Geschichte
Interessanterweise gibt die aufmerksame Studie der Evolution der Bodenschichten die präzisesten Auskünfte zu den Bauetappen der Saint-Georges-Kirche von Chavanges (Kreisstadt des Kantons Nord des Departements Aube).
Am höchsten Punkt (und ebenfalls dem ältesten Niveau) am Rande der Côte de Champagne, der vom massiven Glockenturm aus der Zeit zu Ende des 16. Jahrhunderts überragt wird, existiert im Westen noch die alte Tür aus damaliger Zeit und die romanische Dekoration (Ende 12. Jahrhundert).
Eineinhalb Meter (7 Stufen) weiter unten findet man das Niveau aus dem ersten Drittel des 16. Jahrhunderts, um den Chor durch eine großflächige Abtragung anzuheben, sowie eine Verlängerung der Erhebung im Osten. Zwischen den beiden wurde das Schiff zu Ende des 15. Jahrhunderts von der Pfarrgemeinschaft in schlichtem spätgotischem Stil gebaut.
Diese Öffnung des Grundes aber auch die Evolution von Geschmack und allgemeiner Prosperität haben es ein halbes Jahrhundert später zu Kosten der Priesterschaft und der adligen Familien ermöglicht, wie es der Brauch in der Champagne will, diesen breiten Chor und die zwei Arme des Querschiffs mit ihren drei vier- und fünfseitigen Apsiden zu erbauen. Breite Fensteröffnungen sorgen für ausreichenden Lichteinfall. Die Maßwerke, die wellenförmigen Säulen wie auch das Laubdekor und die pittoresken Figuren auf den Kapitellen mit Kragen gehören noch dem gotischen Flamboyant-Stil an.
Das fertige Gebäude wurde 1554 von Antonio Caracciolo, Prinz von Melphe, geweiht. Es handelt sich um den bekannten Günstling von Caterina de’ Medici, der versuchte, zugleich Bischof von Troyes und Pastor der evangelischen Gemeinschaft zu sein.
Mobiliar: Statuen, Gemälde und Kirchenfenster sind das Spiegelbild dieser Etappen beginnend mit den alten Statuen: Jungfrau und Mutter, heilige Barbara, heilige Katherina; die Werke des 16. Jhd.: Johannes der Täufer, heiliger Nikolaus, heiliger Georg, bis zum späteren Werk: Christus in der Rast aus dem Jahre 1702.
Diese Gemälde verdienen besondere Aufmerksamkeit: Heiliger Sebastian, die Enthauptung des heiligen Georg, heilige Anna und Madonna mit dem Kind, die im Bauwerk verteilt sind, und jene der Hauptaltäre: Christus und die Werke der Barmherzigkeit (1642), die Jungfrau überreicht den Rosenkranz an den heiligen Dominikus und die heilige Katharina von Siena (auf Jaques de Létin zurückgeführt, 1637); Georg der Drachentöter (Hauptaltar aus dem Jahre 1684) gezeichnet Jean Chabouillet.
Die Kirchenfenster
Eine schöne Reihe an Glaswänden verkleiden die Fensteröffnungen des östlichen Teils: zu erkennen ist die Entwicklung der Kirchenfensterkunst der südlichen Champagne mit einer geringeren Neigung zu Farbe, sowie gut bekannte Modelle: im Chor, Geburt, Szenen der Passion Christi, Christi Himmelfahrt; Schöpfung und Leben der heiligen Magdalena im Süden; Leben des heiligen Andreas, Sibylle von Tibur, Enthauptung von Johannes dem Täufer im Norden. Und schließlich zeigt sich noch immer im Norden die kostbare Glaswand mit der Apokalypse nach einer Reihe von Grafiken des großen deutschen Künstlers Albert Dürer, die 1498 veröffentlicht wurde.
Die selbst weitgehend zu Ende des 19. Jahrhunderts restaurierte und im Jahre 1540 eingebaute wundervolle Komposition veranschaulicht die Intensität des Handelsverkehrs zwischen Deutschland und dem Königreich Frankreich im ersten Drittel des 16. Jahrhunderts. Der aufmerksame Besucher entdeckt ebenfalls die Subtilität der Glasmachermeister aus Troyes in der Kunst, ihr Modell dem Geschmack der Gutsherren dieser tief in der Champagne liegenden Region anzupassen (ihre Wappen sind noch oben zu sehen); im vorliegenden Fall bewiesen sie einen ausgezeichneten Geschmack.
Zuletzt aktualisiert am 12/09/2024 - Office de Tourisme Intercommunal des Grands Lacs de Champagne
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